Die Begrifflichkeit "Above the fold" wurde im Bereich des Webdesigns der klassischen Gestaltung von Zeitungen entnommen. Normalerweise wurde damit der Bereich einer Zeitung beschrieben, der sich direkt im oberen Teil der Zeitung befindet. Da diese meist gefaltet an den Kiosken ausgelegt werden, ist es der Teil der Zeitung, der direkt und auf den ersten Blick sichtbar ist. Das gleiche Prinzip lässt sich heute auch auf das Webdesign anwenden. Above the fold meint den Teil der Webseite, der direkt beim Betreten der Seite zu sehen ist, ohne dass ein Besucher dafür scrollen muss. Besonders in Hinblick auf die Verweildauer kann die Gestaltung einen erheblichen Einfluss nehmen.
Das Ziel einer Zeitung - wie auch einer Webseite - ist es, die Besucher vom ersten Moment zu
fesseln und sie so dazu zu bringen auf der eigenen Seite zu bleiben. Das gleiche Prinzip haben
sich die Produzenten von Zeitungen schon vor Jahrhunderten gedacht. Ähnlich wie bei Webseiten,
gab es eine riesige erste Seite, die eine Vielzahl von Informationen bot. Tatsächlich würde aber
nur ein kleiner Teil, in der Regel die Hälfte einer Titelseite, in das Blickfeld potentieller
Käufer kommen. Entsprechende Eyecatcher mussten also in Formen von guten Schlagzeilen oder
Bildern die Aufmerksamkeit konservieren.
Dieses Prinzip lässt sich heute also auch auf Webseiten anwenden. Als "above the fold" wird
alles bezeichnet, was dem Besucher direkt und ohne weitere Handlung ins Blickfeld kommt. Das
Problem ist, dass sich Above the Fold, anders als bei den Zeitungen, bei Webseiten nicht
einfach so definieren lässt. So gibt es teilweise deutliche Unterschiede entsprechend der
Auflösung des Besuchers, die darüber entscheiden, welche Elemente im unmittelbaren Sichtfeld
sind. Umso wichtiger ist es, dass besonders im obersten Bereich der Webseite, der selbst
bei geringen Auflösungen sichtbar sein wird, mit entsprechenden Werkzeugen und Inhalten
gearbeitet wird.
Heute machen sich die meisten Webdesigner weit weniger Gedanken über "Above the fold" als es früher der Fall gewesen ist. Das liegt zum Beispiel in der Normalisierung des Scrollens. Dank verschiedener Standards in der Usability, unterschiedlicher Designs und nicht zuletzt dem Surfen mit mobilen Endgeräten ist Scrollen heute Normalität. Das war vor einigen Jahren noch anders. Das bedeutet aber nicht, dass man auf eine Optimierung von diesem Bereich auf der eigenen Webseite absehen sollte. Above the Fold ist immer noch der Bereich einer Seite, der am ehesten darüber entscheidet, ob ein Besucher bleibt oder seine Reise beendet und den Zurück-Button des Browsers benutzt.
Es gibt die Annahme, dass viele Webmaster nur den Above the fold Teil ihrer Webseite tatsächlich für die Benutzer gestalten. Alles darunter ist frei fürs Streuen von Schlüsselbegriffen und für eine grundlegende Hilfe bei der Suchmaschinenoptimierung. Sollte dieses Klischee der Wahrheit entsprechen liegt das nicht zuletzt auch an Google selbst. In der Vergangenheit gab es viele Anpassungen, die auch den Above the fold Teil einer Webseite betroffen haben. So ist es bis heute von Google nicht gerne gesehen, wenn in diesem Bereich beispielsweise zu viele Werbebanner zu sehen sind. Die Suchmaschine geht davon aus, dass der Besucher hier interessante Informationen erhalten soll - alles andere ist im Zweifel nur störend.
Es gibt also widersprüchliche Empfindungen und Aussagen für den Above the fold Part auf Webseiten. Daher ist es nicht ganz einfach, eine tatsächliche best practice zu benennen. Das Scrollverhalten der Nutzer mag sich ein wenig verändert haben, der oberste Bereich einer Webseite bleibt aber weiterhin der wichtigste Eyecatcher beim Besuch im Internet. Beim Aufbau und Design ist daher vor allem darauf zu achten, dass die folgenden Faktoren bei der Konzeptionierung des obersten Bereiches eingehalten werden: