Black Hat SEO ist im Gegensatz zur White Hat SEO die Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization) mit dem schwarzen Hut. Es ist eine Vorgehensweise, die bewusst die Regeln der Suchmaschinenbetreiber umgeht. Die beiden Begriffe leiten sich vom guten und bösen Cowboy mit dem weißen oder schwarzen Hut ab.
Wieso gibt es die Suchmaschinenoptimierung mit dem "schwarzen Hut"?
Seit die Suchmaschinenoptimierung zu kommerziellen Zwecken eingesetzt wird – also seit dem Ende der 1990er Jahre –, etablierten sich nicht nur seriöse Methoden, sondern auch die Black Hat SEO, die imstande ist, Suchmaschinenergebnisse zu manipulieren. Das geschieht durch weitreichendes Spamming und andere Methoden. Das Ziel besteht darin, Webseiten sehr schnell einen guten Rang zu verschaffen, ohne auf das organische Wachsen von Linkverweisen zu warten oder eine seriöse OnPage-Optimierung anzuwenden. Kurze Info: Viele Anwender möchten mit dieser Methode bestimmte Produkte massiv verkaufen und dabei die gesamte Konkurrenz "abhängen".
Die Suchmaschinenbetreiber mögen Black Hat SEO natürlich nicht, versuchen sie aufzuspüren und strafen sie ab. Die Google-Updates Panda (ab 2011) und Penguin (ab 2012) richteten sich stark gegen unseriöse Optimierungsversuche. Im Normalfall erreicht der Optimierer seither eher das Gegenteil: Er rutscht im Ranking nach hinten, statt einen besseren Platz zu erhalten. Schlimmstenfalls wird seine Seite aus dem Index verbannt. Manchmal merken Anwender gar nicht, dass sie nur wenig Erfolg haben. Doch die Methoden können auch wirken, wenigstens kurzfristig (was häufig das Ziel ist). Man stelle sich vor, jemand wolle ein einmaliges, demnächst stattfindendes Ereignis promoten (zum Beispiel ein Konzert). Dann könnte er mit Schwarzer-Hut-SEO operieren. Wenn seine Seiten schließlich abgestraft werden, was Wochen und Monate dauern kann, hat das Konzert schon stattgefunden. Google und andere Suchmaschinenbetreiber rüsten allerdings ständig auf, um Black Hat SEO zu identifizieren und wirkungslos zu machen.
Es lässt sich mit den verbotenen Methoden gelegentlich etwas erreichen, sodass für bestimmte Produkte und Dienstleistungen schnelle Verkäufe möglich sind. Auf schnell drehenden Märkten ist das ein eindeutiger Vorteil. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. SEO-Experten, die ständig den schwarzen Hut aufhaben, können damit durchaus lange Zeit und ewig operieren, denn sie können immer wieder neue Seiten inklusive aller Satellitenblogs einrichten und damit stets neue Produkte verkaufen. Daher hat Black Hat SEO eindeutige wirtschaftliche Vorteile. Der Nachteil ist die massiv unseriöse Arbeitsweise, die den eigenen guten Ruf nachhaltig beschädigen kann, sowie das Risiko, immer wieder mit einer Penalty (Strafe) durch Suchmaschinenbetreiber belegt zu werden und sich schließlich vor diesen hinter stets wechselnden IP-Adressen verstecken zu müssen. Wenn eine Webseite inklusive aller SEO-Anstrengungen mühselig aufgebaut wurde und vielleicht sogar dafür bezahlte Werbung im Netz steht, ist der finanzielle Schaden nach einer Penalty (massives Zurücksetzen im Ranking) groß.
In der Praxis lassen sich die seriöse und unseriöse SEO nicht immer scharf voneinander abgrenzen. Ein Beispiel: Jemand richtet zahllose Blogs ein und postet in diesen sehr viele Beiträge, die an sich sinnvoll sind, aber jeweils auf eine Hauptseite verweisen – vielleicht mit ein paar Links zu viel. Das kann man als Linkspamming und somit als Black Hat SEO bewerten, doch die Qualität der Beiträge kann durchaus gegeben sein. Für diese Mischform hat sich die Begrifflichkeit der Grey Hat SEO eingebürgert, die wahrscheinlich am häufigsten vorkommt, denn blütenweiße SEO gibt es vielleicht gar nicht. Darauf verweisen wir auch in unserem Beitrag über White Hat SEO. Die Vorschriften für Webmaster sind bei Google und anderen Suchmaschinen wirklich sehr umfangreich und teilweise etwas weltfremd. Also versuchen sich viele Optimierer ständig im Bereich der Grey Hat SEO zu bewegen. Das ist aber schwer, weil die Suchmaschinenbetreiber ihre Algorithmen ständig weiterentwickeln. Was 2018 noch funktioniert hat, könnte 2019 schon als Black Hat SEO abgestraft werden. Daher muss es als Vorteil gelten, die Webmasterrichtlinien wirklich gut zu kennen und nach Möglichkeit zu befolgen.
Es ist für Optimierer immer nützlich, weitgehend White Hat SEO zu betreiben, doch in einigen Fällen kommen sie an den "schwarzen" Methoden nicht vorbei. Sie müssen nur die Konsequenzen gut kennen.