Unter den vielen bekannten Updates, die Google auf den Markt gebracht hat, gehört das Google Bourbon Update zu den weniger bekannten Veränderungen. Die Suchmaschine hat die ersten Änderungen basierend auf "Bourbon" bereits im Jahr 2005 eingeführt und damit die Grundlage für viele andere kleine Anpassungen im Laufe der nächsten Jahre gelegt. Anders als "Panda", "Penguin" oder "Hummingbird" findet es bei der Arbeit rund um SEO heute aber nur noch wenig Beachtung. Das könnte ein Fehler sein, denn das Bourbon Update gehört mit seinem Wirkungskreis zu den wichtigsten Anpassungen, die die Suchmaschine seit ihrer Erstellung vorgenommen hat.
Das Google mit seinen Updates vor allem versucht, die Qualität des Suchindex zu
verbessern, ist nicht neu. Spätestens Penguin, Panda und Penguin 2.0 haben bewiesen,
dass der Konzern dabei durchaus bereit ist, etablierte Grundsätze völlig über den
Haufen zu werfen und somit für Kopfschmerzen bei dem einen oder anderen Webseitenbetreiber
zu sorgen. Dass dieser Trend - besonders in Hinblick auf den qualitativen Content -
kommen würde, ließ sich mit genauen Blick bereits bei Bourbon erkennen. Hier wurde
nämlich erstmals die inhaltliche Qualität der SERPs in den Fokus genommen.
Aufgespielt wurde Google Bourbon bereits zwischen Mai und Juni 2005. Das oberste Ziel war
dabei, laut Google, die bessere Erkennung von Duplicate Content. Das war bis dahin ein
typisches Problem und hat gerade durch die hohe Zahl der Spam-Seiten in den SERPs für
Verärgerung bei den Benutzern gesorgt. Mit Bourbon sollten diese Seiten nun erkannt und
effektiv aus den SERPs ausgefiltert werden. Deutlich weniger laut kommuniziert aber von
der Community schnell bemerkt waren darüber hinaus Veränderungen bei der Bewertung von
Backlinks. Dabei wurden gleich mehrere Maßnahmen auf den Weg gebracht:
Auswirkungen auf den Algorithmus und die SERPs konnten bereits seit kürzester Zeit verzeichnet
werden. So war festzustellen, dass viele der etablierten Spam-Seiten binnen von kurzer Zeit
aus den SERPs verschwunden sind. Linkfarmen und Webseiten ohne einen starken eigenen Inhalt
waren immer seltener zu finden. Auch war die Erkenntnis der Veränderungen bei der Bewertung
von Links für alle deutlich. Für manche Betreiber von Webseiten hatte das Bourbon Update eine
so deutliche Auswirkung, dass ihre Webseiten über Nacht entweder gänzlich aus den Top 100
verschwunden sind oder einen deutlichen Sprung erlebt haben.
Genau hier wurde auch die Kritik am Bourbon Update laut. Besonders bei der Frage, welche Seite
als Original-Urheber für den Duplicate Content gewertet wird, hat sich Bourbon nicht als effektiv
erwiesen. Darüber hinaus war es aber ein erster Schritt, um die immer stärker werdenden Präsenzen
von Spammern in den SERPs zu beseitigen. Das sollte dann - auch mit der Hilfe aus den Erkenntnissen
des Bourbon Update - spätestens mit den nächsten Verbesserungen des Algorithmus noch drastischer
passieren.
Zu sagen, dass Bourbon noch heute einen direkten Einfluss auf die Arbeit im Bereich SEO hat, dürfte wohl übertrieben sein. Ganz ohne Frage ist es aber so, dass die Auswirkungen noch heute zu spüren sind. Die meisten der Arbeiten, die rund um Duplicate Content vornimmt wie auch der Aufbau von thematisch relevanten Backlinks hat hier seinen Ursprung genommen. Das Update war damit ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Entwicklung des Algorithmus und hat mit seinen Nachfolgern Penguin, Panda und Hummingbird vor allem den Spam bekämpft, der für lange Zeit ein großes Ärgernis in den SERPs von Google war.