Am 25. Januar 2004 begann Google mit dem "Austin Update" eine Veränderung an der Suchmaschine auszuspielen, die bis heute unter Suchmaschinenoptimieren einen eher zweifelhaften Ruf genießt. Als direkte Folge des Florida Updates , das erstmal deutlich gegen Black-Hat-SEO Methoden vorgehen sollte, wurden zahlreiche Webseiten erheblich abgewertet. Andere verschwanden gänzlich aus dem Index. Dabei war der Sinn dahinter vor allem, dass man die neuerlich und vermehrt auftretenden Spam- und Affiliate-Seiten innerhalb des Rankings abstrafen wollte. Erst mit dem folgenden Brandy-Update wurden verschiedene der, recht radikalen, Änderungen wieder zurückgenommen.
Das ursprüngliche Ziel des Austin Updates war eine qualitative Verbesserung der Ergebnisse in
den Suchmaschinen. In den ersten Jahren der professionellen Optimierung hatten sich viele Inhaber
von Webseiten zu Nutze gemacht, dass die meisten Methoden zur Verbesserung des eigenen Rankings
relativ bekannt waren. Der Algorithmus war zu diesem Zeitpunkt weit weniger komplex und es gab
deutlich weniger Faktoren für das Ranking. Durch geschickte Überoptimierung und Keyword-Stuffing
in Verbindung mit Link-Spamming ließen sich unter beliebigen Suchbegriffen Top-Ergebnisse im Ranking
von Google erzielen.
Bereits mit dem vorangegangenen Florida Update hat Google versucht, einen Teil der Webseiten, die
sich dieser Faktoren bedient haben, aus dem Index zu verbannen. Erstmals war ganz offiziell die
Sprache von Blackhat-SEO und von der Ausnutzung der verschiedenen Schwachstellen, die zu diesem
Zeitpunkt noch im Algorithmus von Google vorhanden waren. Das Austin Update ging nun gezielt gegen
die Link-Spammer vor, die sich in vielen elementaren Bereichen in den obersten Ergebnissen festgesetzt
hatten. Das Ziel war es, dass die SERPs eine höhere Relevanz erzielen und daher natürlich auch das
Vertrauen in die AdWords gesteigert wird - zu diesem Zeitpunkt die wichtigste Einnahmequelle von
Google.
Während das folgende Brandy Update sich vor weiter mit Linkspamming aber vor allem mit Duplicate Content beschäftigte, sollte das Austin Update gegen Webseiten vorgehen, die sich typischer Blackhat-SEO Elemente bedient hatten. Dazu gehörten beispielsweise die folgenden Dinge:
Die Auslieferung auf die Server von Google erfolgte in einem Zeitraum von etwa einer
Woche. Schon kurz darauf waren drastische Veränderungen in den SERPs zu bemerken. Das
Problem war, dass das Update anscheinend nicht alleine die Seiten getroffen hat, die
Google eigentlich im Sinn hatte. Zwar verschwanden viele der Spam-Webseiten relativ
schnell nach dem Update, jedoch hat es auch andere Benutzer getroffen. Selbst Seiten,
die sich nicht in irgendeiner Form eine der oben genannten Blackhat-SEO Maßnahmen
schuldig gemacht hatten, bemerkten plötzlich einen deutlichen Absturz bei der eigenen
Position. Gleichzeitig landeten Seiten wie Ebay, die stark mit internen Verlinkungen
arbeiteten aber einen hohen PageRank hatten, in den obersten Bereichen der Suchergebnisse.
Alles in allem stellte das Austin Update also eine generelle Verschlechterung für die
Webmaster dar. Die Spam-Seiten verschwanden für eine Weile aus dem Index aber auch
Webseiten mit einer guten und nachvollziehbaren Optimierung mussten hinnehmen, dass
sie nicht mehr ihre Top-Positionen halten konnten. Entsprechend groß war der Protest
in die Richtung von Google. Die Reaktion darauf war ein schnelles neues Update: Brandy.
Damit sollten viele der Maßnahmen korrigiert werden. Webseiten konnten sich für eine
neue Bewertung an Google wenden und wurden wieder in den Index aufgenommen. Trotzdem
ist das Austin Update bis heute ein eher schwieriges Thema bei den Profis der Branche.
Allerdings ist ein solcher Fehler danach, in dieser deutlichen Form, nicht noch einmal
passiert.