Das Verhalten der Benutzer von Google hat sich in den vergangenen Jahren mitunter deutlich geändert. Unter anderem liegt es daran, dass inzwischen mehr Menschen nicht mehr die klassische Suchmaske auf dem PC nutzen, sondern sich lieber mit dem Sprachassistenten durch eine Google-Suche begleiten lassen. Das kann dazu führen, dass bekannte Suchmuster in der Suchmaschine vollkommen neu sind und nicht mehr vom typischen Suchverhalten abgedeckt sind. Um diesen neuen Entwicklungen in der Verhaltensweise der Benutzer gerecht zu werden, hat Google mit dem RankBrain einen neuen Faktor für die Anzeige von Suchergebnissen eingeführt. Diese neue KI soll komplexe Suchanfragen besser bewerten und Ergebnisse in Hinblick auf die mögliche Suchintention anzeigen.
Ursprünglich wurde die Suchmaschine so konzipiert, dass die Benutzer einen oder vielleicht zwei Suchbegriffe genutzt haben,
um zu ihren Ergebnissen zu kommen. Dabei ist natürlich die Rede von einfachen Keywords und den Longtail-Keywords: Angeln
wäre ein einfacher Suchbegriff, der sehr allgemein gehalten ist, während Angeln Hamburg schon eine Konkretisierung der
Suchintention bedeutet. Die Anfragen mit Longtail-Keywords haben dabei in den letzten Jahren stetig zugenommen und
entsprechend hat sich der Algorithmus eingestellt. Inzwischen werden Google und die anderen Suchmaschinen aber nicht
mehr auf eine so einfache Weise genutzt.
Zuletzt haben viele Anwender von Google allerdings versucht, ziemlich komplexe Vorgänge mit einer entsprechenden Suchanfrage
beantwortet zu bekommen. Da werden ganze Fragen an die Suchmaschine gestellt oder unterschiedlichste Keywords für eine
möglichst präzise Anzeige von Suchergebnissen genutzt. Auch die Voice-Search spielt hier natürlich eine Rolle: Mit
Sprachassistenten wie Siri werden die gesprochenen Suchanfragen immer länger und entsprechend komplexer. In vielen
Fällen entstehen erstmalige und einmalige Formen der Anfrage, die nicht in das bekannte Muster der Suchmaschine fallen.
Damit hier trotzdem die besten Suchergebnisse erzielt werden können, soll RankBrain helfen.
Google geht davon aus, dass etwa 15% aller Anfragen über die Suchmaschine in dieser Form noch nie getätigt worden sind.
Das heißt, dass es eine Vielzahl von einzigartigen und manchmal auch einmaligen Anfragen gibt. Der Algorithmus ist aber
eher darauf ausgelegt, bekannte Muster zu erkennen und entsprechend der Relevanz zuzuordnen. RankBrain soll nun dabei
helfen, die Veränderungen in den Sprachmustern der Benutzer zu erkennen. Bisher hatte Google Probleme damit, komplexe
Anfragen zu bearbeiten und die passenden Ergebnisse auszuliefern. In diesen Fällen war der Suchmaschine einfach nicht komplett
klar, was die genaue Suchintention des Benutzers war. An diesem Punkt kommt RankBrain ins Spiel.
Das neue Modul kümmert sich nicht um alle Anfragen, die in der Suchmaschine getätigt werden. Stattdessen wird RankBrain
dann aktiv, wenn es besonders komplexe Anfragen sind oder wenn es darum geht, dass die entsprechende Anfrage noch nie
getätigt worden ist. RankBrain greift dabei auf seine Erfahrungen aus der Vergangenheit zurück und versucht die entsprechenden
Angaben so zuzuordnen, dass sie in den Ergebnissen mit der höchsten Relevanz gespiegelt werden. Die Besonderheit liegt darin,
dass die KI über die Zeit lernt.
Selbst die Entwickler bei Google waren überrascht davon, wie schnell RankBrain die verschiedenen Entwicklungen adaptiert hat.
Entsprechend gut sind die neusten Suchergebnisse für das Ranking bei diesen spezifischen Angaben. Je mehr Suchangaben dieser
Art es also gibt, desto mehr lernt RankBrain und wird noch besser in der Wiedergabe von entsprechenden Ergebnissen mit einer
hohen Relevanz und einer Nähe zu der Suchintention des Benutzers. Ganz konkret wirkt RankBrain also auf die folgende Weise:
Für die Suchmaschinenoptimierung ist es wichtig, dass RankBrain richtig eingeordnet wird. Zu der Verwirrung über den Stellenwert
des Systems hat beigetragen, dass ein Entwickler von Google in einem Interview darauf hingewiesen hat, dass RankBrain heute an
der dritten Stelle der Rankingfaktoren liegt - nur hinter dem Content und der Backlinks. Hierbei liegt aber ein Missverständnis
vor, denn immer wieder ist davon zu lesen, dass die eigenen Inhalte für RankBrain optimiert werden müssen. Dabei ist vor allem
wichtig zu verstehen, warum RankBrain im Ranking eine so dominante Rolle einnimmt. Das liegt vor allem an der Veränderung in den
Suchgewohnheiten und in der Ausrichtung von Google gegenüber den eigenen Benutzern.
RankBrain ist kein direkter Teil des Algorithmus. Es wird von Google als ein eigenständiges System behandelt und hat den Vorteil,
dass es keine menschlichen Anpassungen braucht, sondern eine selbst lernende KI ist, die mittels Machine Learning stets auf den
aktuellsten Stand der Entwicklungen gebracht wird. Darüber hinaus gelten aber die Grundsätze, die Google auch bei anderen Bestandteilen
des inneren Cores aufrecht erhält: Es gibt keine umfassenden Informationen zu der Funktionsweise und auch keine Hinweise darauf,
wie stark der Einfluss auf das tatsächliche Ranking in den Suchmaschinen ist. Die einzigen bekannten Informationen gibt es aus
dem erwähnten Video mit dem Google-Entwickler.
Die Bedeutung für das Ranking ergibt sich vor allem daraus, dass heute immer mehr Anfragen unbekannt oder komplex sind. Darauf
kann sich ein Betreiber von Webseiten einstellen, einen direkten Einfluss auf die Funktionsweise von RankBrain kann jedoch
nicht genommen werden.
Das Wissen, dass einfache Keywords
nicht mehr für perfekte Platzierungen in den Suchmaschinen ausreichen, ist nicht neu.
Spätestens mit den Updates wie Penguin,
Panda und
Hummingbird
muss der Content neue Anforderungen erfüllen, damit Google
zufrieden mit den Inhalten ist. Mit der RankBrain-Technologie wird nur ein weiterer logischer Schritt hin zu einer dynamischen
Interaktion zwischen Suchmaschinen und Benutzern gemacht. Für die Betreiber von Webseiten wird es wichtig, sich ebenfalls auf
die neue Form der Suchanfragen einzustellen. Umgangssprache und ein Schreibstil, der sich möglichst nahe an der Realität orientiert,
sind nur zwei Beispiele dafür, wie auch weiterhin gute Ergebnisse erzielt werden können.
Wie so oft ist der wichtigste Tipp auch hier: Guter Content
hilft dabei, in der heutigen Zeit bei Google beliebt zu sein. Die
Texte müssen einen hohen Mehrwert haben, sie müssen die wichtigsten W-Fragen beantworten und im besten Fall mit einer einfachen
Frage aufrufbar sein. Wer den eigenen Inhalt also vor allem an der Realität der Suchanfragen orientiert, hat die besten Chancen,
auf allen Kanälen von der neuen KI von Google zu profitieren.